Was ist die Private Krankenversicherung (PKV)? Eine umfassende Erklärung 2025

Sie spielen mit dem Gedanken, in die Private Krankenversicherung (PKV) zu wechseln oder möchten einfach verstehen, wie das deutsche Gesundheitssystem funktioniert? Dann sind Sie hier genau richtig! Diese Seite bietet Ihnen eine fundierte und leicht verständliche Erklärung der PKV: Was sie ist, welche Prinzipien ihr zugrunde liegen, wer überhaupt beitreten darf und wo die entscheidenden Unterschiede zur Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) liegen. Treffen Sie informierte Entscheidungen für Ihre Gesundheitsvorsorge im Jahr 2025!

Das System der Privaten Krankenversicherung in Deutschland

Das deutsche Gesundheitssystem basiert auf zwei Säulen: der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) und der Privaten Krankenversicherung (PKV). Während die GKV die Pflichtversicherung für die breite Masse darstellt (ca. 90% der Bevölkerung), ist die PKV eine Alternative für bestimmte Personengruppen. Doch was macht die PKV grundlegend aus?

Die Kernprinzipien der PKV: Äquivalenz und Kapitaldeckung

Im Gegensatz zur GKV, die nach dem Solidarprinzip funktioniert (Beiträge richten sich nach dem Einkommen, Leistungen sind weitgehend für alle gleich, Finanzierung über Umlageverfahren), basiert die PKV auf fundamental anderen Pfeilern:

  • Äquivalenzprinzip: Hier besteht eine direkte Beziehung zwischen dem Beitrag und dem versicherten Risiko sowie dem vereinbarten Leistungsumfang. Das bedeutet: Ihr individueller Beitrag hängt von Ihrem Eintrittsalter, Ihrem Gesundheitszustand bei Vertragsabschluss und den von Ihnen gewählten Tarifleistungen ab. Jüngere und gesündere Menschen zahlen tendenziell niedrigere Einstiegsbeiträge als ältere oder vorerkrankte Personen für den gleichen Schutz. Jede versicherte Person schließt einen individuellen Vertrag mit dem Versicherungsunternehmen.
  • Kapitaldeckungsverfahren: Die Beiträge der PKV-Versicherten werden nicht direkt zur Finanzierung der aktuellen Ausgaben verwendet (wie im Umlageverfahren der GKV). Stattdessen spart jeder Versicherte mit einem Teil seines Beitrags sogenannte Altersrückstellungen an. Diese Rückstellungen werden am Kapitalmarkt angelegt und sollen dazu dienen, die mit dem Alter typischerweise steigenden Gesundheitskosten abzufedern und die Beitragsentwicklung im Alter zu dämpfen.

Diese unterschiedlichen Prinzipien führen zu wesentlichen Unterschieden in der Beitragsgestaltung, im Leistungsumfang und in der Funktionsweise beider Systeme.

Kostenerstattungsprinzip (PKV) vs. Sachleistungsprinzip (GKV)

Ein weiterer fundamentaler Unterschied liegt in der Abrechnung medizinischer Leistungen:

  • PKV (Kostenerstattungsprinzip): Als Privatpatient erhalten Sie vom Arzt, Zahnarzt oder Krankenhaus eine Rechnung über die erbrachten Leistungen (gemäß der Gebührenordnung für Ärzte/Zahnärzte - GOÄ/GOZ). Sie sind zunächst der Vertragspartner des Leistungserbringers und begleichen die Rechnung selbst. Anschließend reichen Sie die Rechnung bei Ihrer PKV ein, die Ihnen die Kosten gemäß Ihrem vereinbarten Tarif erstattet.
  • GKV (Sachleistungsprinzip): Als gesetzlich Versicherter zeigen Sie beim Arzt Ihre elektronische Gesundheitskarte (eGK) vor. Der Arzt rechnet die erbrachten Leistungen direkt mit der Kassenärztlichen Vereinigung bzw. Ihrer Krankenkasse ab. Sie erhalten in der Regel keine direkte Rechnung (Ausnahme: Individuelle Gesundheitsleistungen - IGeL).

Das Kostenerstattungsprinzip in der PKV bietet mehr Transparenz über die anfallenden Kosten, erfordert aber auch, dass der Versicherte finanziell in Vorleistung tritt (wobei viele Versicherer inzwischen auch direkte Abrechnungen mit Krankenhäusern ermöglichen oder schnelle Erstattungen anbieten).

Wer kann in die Private Krankenversicherung wechseln?

Nicht jeder hat die Wahl zwischen GKV und PKV. Der Zugang zur Privaten Krankenversicherung ist an bestimmte Voraussetzungen geknüpft, die hauptsächlich vom Berufsstatus und Einkommen abhängen:

  • Angestellte: Arbeitnehmer können nur dann in die PKV wechseln, wenn ihr regelmäßiges Bruttojahreseinkommen über der sogenannten Jahresarbeitsentgeltgrenze (JAEG), auch Versicherungspflichtgrenze genannt, liegt. Diese Grenze wird jährlich angepasst. Für das Jahr 2025 beträgt sie [Platzhalter für aktuelle JAEG 2025 - muss jährlich recherchiert und eingefügt werden!] Euro brutto. Liegt Ihr Einkommen darunter, sind Sie versicherungspflichtig in der GKV. Liegt es darüber, sind Sie versicherungsfrei und können wählen, ob Sie sich freiwillig gesetzlich oder privat versichern möchten. Mehr Details finden Sie unter PKV für Angestellte.
  • Selbstständige und Freiberufler: Sie können sich unabhängig von der Höhe ihres Einkommens privat krankenversichern. Sie haben von Beginn ihrer Tätigkeit an die Wahl zwischen freiwilliger GKV-Mitgliedschaft und der PKV. Gerade für diese Gruppe ist die individuelle Tarifgestaltung der PKV oft attraktiv. Siehe auch PKV für Selbstständige & Freiberufler.
  • Beamte, Richter und Soldaten: Diese Berufsgruppen erhalten von ihrem Dienstherrn eine individuelle Beihilfe zu den Krankheitskosten (meist 50-80%). Da die Beihilfe nicht die gesamten Kosten abdeckt, benötigen sie eine Restkostenversicherung. Diese wird in der Regel über spezielle, oft sehr günstige Beamtentarife der PKV abgedeckt. Beamte sind daher eine klassische Zielgruppe für die Private Krankenversicherung.
  • Studenten: Studierende sind grundsätzlich in der GKV versicherungspflichtig (in der günstigen studentischen Krankenversicherung). Sie können sich jedoch unter bestimmten Voraussetzungen zu Beginn des Studiums von dieser Pflicht befreien lassen und stattdessen eine (oft ebenfalls günstige) private studentische Krankenversicherung abschließen. Diese Entscheidung gilt dann aber in der Regel für das gesamte Studium! Details unter PKV für Studenten.
  • Sonstige Versicherungsfreie: Auch Personen, die keiner Versicherungspflicht unterliegen und die Voraussetzungen erfüllen (z.B. Personen ohne eigenes Einkommen unter bestimmten Bedingungen, Künstler über die KSK unter Umständen) können sich privat versichern.

Ob ein Wechsel zur PKV sinnvoll ist, hängt aber nicht nur von der Berechtigung, sondern auch von der persönlichen Lebensplanung, dem gewünschten Leistungsumfang und der finanziellen Situation ab. Nutzen Sie unseren PKV Rechner, um individuelle Tarife zu prüfen.

Checkliste mit Voraussetzungen für den Wechsel in die PKV für verschiedene Berufsgruppen
Prüfen Sie Ihre individuellen Voraussetzungen für einen Wechsel in die Private Krankenversicherung.

Leistungen und Beiträge: PKV vs. GKV im Detail

Die grundlegenden Prinzipien führen zu konkreten Unterschieden in den Bereichen, die für Versicherte am wichtigsten sind: Leistungen und Beiträge.

Leistungsunterschiede: Individueller Schutz vs. Regelleistung

Hier liegt einer der Hauptgründe für den Wechsel in die PKV:

  • PKV-Leistungen: Der Leistungsumfang wird individuell im Vertrag festgelegt. Sie können aus einer Vielzahl von Tarifen und Bausteinen wählen und so Ihren Schutz nach Bedarf gestalten – von einer Basisabsicherung bis hin zu Premium-Leistungen. Einmal vereinbarte Leistungen sind vertraglich garantiert und können vom Versicherer nicht einfach gekürzt werden (anders als in der GKV, wo der Leistungskatalog durch Gesetze geändert werden kann). Typische Mehrleistungen finden Sie unter Vorteile der PKV.
  • GKV-Leistungen: Der Leistungskatalog ist im Fünften Buch Sozialgesetzbuch (SGB V) festgelegt und für alle gesetzlichen Kassen weitgehend identisch. Er muss "ausreichend, zweckmäßig und wirtschaftlich" sein und darf das Maß des Notwendigen nicht überschreiten (§ 12 SGB V). Individuelle Wahlmöglichkeiten sind begrenzt (z.B. Wahltarife, Bonusprogramme, Zusatzversicherungen).
Leistungsbereiche im Vergleich (Beispiele)
MerkmalPKV (je nach Tarif)GKV (Regelleistung)
PrinzipÄquivalenzprinzip, KapitaldeckungSolidarprinzip, Umlageverfahren
BeitragRisiko, Alter, LeistungEinkommen (bis BBG)
LeistungVertraglich garantiertGesetzlich definiert (SBG V)
AbrechnungKostenerstattungSachleistung
FamilieEigener Beitrag pro PersonKostenfreie Familienversicherung möglich
ArztwahlFreie Wahl (auch Spezialisten ohne Überweisung)Freie Wahl unter Vertragsärzten
KrankenhausEin-/Zweibettzimmer, Chefarztbehandlung möglichMehrbettzimmer, Behandlung durch diensthabenden Arzt
ZahnersatzHohe Erstattungen (bis 100%) möglich, auch für ImplantateFestzuschuss (ca. 60-75% der Regelversorgung)
HeilpraktikerErstattung oft möglichKeine Regelleistung (ggf. über Zusatzversicherung)
Brille/SehhilfenOft großzügige ErstattungNur in Ausnahmefällen/für Kinder

Beitragsunterschiede: Risiko vs. Einkommen

  • PKV-Beiträge: Kalkuliert nach individuellem Risiko (Eintrittsalter, Gesundheitszustand) und gewähltem Tarif. Keine kostenlose Mitversicherung von Familienangehörigen – für jedes Kind und jeden (nicht berufstätigen) Ehepartner muss ein eigener Beitrag gezahlt werden. Beiträge können im Zeitverlauf steigen (medizinischer Fortschritt, Inflation), sollen aber durch Altersrückstellungen teilweise abgefedert werden. Mehr zu den Kosten der PKV.
  • GKV-Beiträge: Berechnet als Prozentsatz des beitragspflichtigen Bruttoeinkommens bis zur Beitragsbemessungsgrenze (BBG). Arbeitgeber und Arbeitnehmer teilen sich den Beitrag. Nicht erwerbstätige Ehepartner und Kinder können unter bestimmten Voraussetzungen kostenlos mitversichert werden (Familienversicherung). Beiträge steigen tendenziell mit dem Einkommen (bis zur BBG) und durch Anpassungen des allgemeinen Beitragssatzes.

Für junge, gesunde Gutverdiener ist der Einstiegsbeitrag in die PKV oft niedriger als der GKV-Höchstbeitrag. Für Familien oder bei geringerem Einkommen kann die GKV finanziell attraktiver sein.

Vor- und Nachteile der PKV abwägen

Die Entscheidung für die PKV sollte auf einer sorgfältigen Abwägung der Vor- und Nachteile beruhen:

Vorteile der PKV (Zusammenfassung)

  • Individueller Leistungsumfang: Sie bestimmen selbst, wie umfassend Ihr Schutz sein soll.
  • Oft höherwertige Leistungen: Zugang zu Chefarztbehandlung, Einbettzimmer, modernen Behandlungsmethoden, hochwertigem Zahnersatz etc. (tarifabhängig).
  • Vertraglich garantierte Leistungen: Einmal vereinbarte Leistungen können nicht gestrichen werden.
  • Service & Komfort: Oft kürzere Wartezeiten auf Termine, schnelle Kostenerstattung.
  • Potenziell günstiger Einstiegsbeitrag: Insbesondere für junge, gesunde Gutverdiener.

Eine detaillierte Auflistung finden Sie auf unserer Seite Vorteile der PKV.

Nachteile und Risiken der PKV

  • Gesundheitsprüfung: Vorerkrankungen können zu Risikozuschlägen, Leistungsausschlüssen oder sogar zur Ablehnung führen.
  • Beitragsentwicklung im Alter: Trotz Altersrückstellungen können die Beiträge im Alter stärker steigen als in der GKV.
  • Keine kostenlose Familienversicherung: Jedes Familienmitglied benötigt einen eigenen Vertrag und Beitrag.
  • Rückkehr in die GKV erschwert: Ein Wechsel zurück in die GKV ist nur unter bestimmten Voraussetzungen möglich (z.B. Einkommen sinkt dauerhaft unter JAEG, Arbeitslosigkeit ALG I Bezug). Ab 55 Jahren ist die Rückkehr fast ausgeschlossen.
  • Vorleistung bei Arztrechnungen: Sie müssen Rechnungen zunächst selbst bezahlen (Kostenerstattungsprinzip).

Diese Punkte sollten Sie bei Ihrer Entscheidung unbedingt berücksichtigen. Mehr Details zu den Kosten und Risiken.

Die Gesundheitsprüfung: Was wird gefragt?

Vor Abschluss eines PKV-Vertrags müssen Sie detaillierte Fragen zu Ihrem Gesundheitszustand beantworten (Gesundheitsprüfung). Gefragt wird üblicherweise nach ambulanten Behandlungen der letzten 3-5 Jahre, stationären Aufenthalten der letzten 5-10 Jahre, chronischen Erkrankungen, psychotherapeutischen Behandlungen und geplanten Operationen. Wichtig ist absolute Ehrlichkeit! Verschwiegene Erkrankungen können zur Kündigung des Vertrags durch den Versicherer führen.

Bei Vorerkrankungen kann der Versicherer einen Risikozuschlag (höherer Beitrag), einen Leistungsausschluss für bestimmte Erkrankungen oder den Antrag ganz ablehnen. Informieren Sie sich im Vorfeld über den Prozess, z.B. durch eine anonyme Risikovoranfrage. Tipps dazu finden Sie auch unter Wechsel zur PKV.

Gesetzliche Pflicht-Tarife: Basistarif & Notlagentarif

Auch wenn die PKV auf privaten Verträgen basiert, gibt es gesetzliche Regelungen, die einen Mindestschutz gewährleisten sollen:

  • Basistarif: Jede PKV muss einen Basistarif anbieten, dessen Leistungen mit denen der GKV vergleichbar sind. Der Beitrag darf den GKV-Höchstbeitrag nicht übersteigen und wird bei Hilfebedürftigkeit halbiert. Es besteht Kontrahierungszwang, d.h., die PKV muss bestimmte Personen (z.B. bei Verlust des GKV-Schutzes) im Basistarif aufnehmen, auch mit Vorerkrankungen (ohne Risikozuschläge, aber ggf. mit Wartezeiten).
  • Notlagentarif: Für Versicherte, die ihre Beiträge nicht mehr zahlen können, gibt es den Notlagentarif. Er bietet nur eine Akutversorgung bei Schmerzen und schweren Erkrankungen. Die Altersrückstellungen bleiben erhalten, aber der Wechsel zurück in den Ursprungstarif ist oft schwierig.

Diese Tarife sind jedoch in der Regel nicht die erste Wahl, sondern dienen als Auffanglösungen.

Fazit: Was ist die PKV und für wen ist sie geeignet?

Die Private Krankenversicherung (PKV) ist eine Alternative zur GKV für bestimmte Personengruppen, die auf individuellen Verträgen, risikogerechten Beiträgen und oft umfangreicheren, garantierten Leistungen basiert. Sie finanziert sich über das Kapitaldeckungsverfahren und nutzt das Kostenerstattungsprinzip.

Geeignet ist die PKV vor allem für Beamte, Selbstständige/Freiberufler und gutverdienende Angestellte, die Wert auf hohe Flexibilität und Top-Leistungen legen und die Beitragsstruktur (inkl. fehlender Familienversicherung und möglicher Steigerungen im Alter) tragen können und wollen.

Die Entscheidung zwischen GKV und PKV ist jedoch sehr individuell und sollte nicht leichtfertig getroffen werden. Wägen Sie die Vorteile und Nachteile sorgfältig ab und berücksichtigen Sie Ihre persönliche Lebensplanung und Risikobereitschaft. Ein unverzichtbarer Schritt vor jeder Entscheidung ist ein detaillierter Tarifvergleich.

Jetzt PKV Tarife mit dem Rechner vergleichen!